Im Zuge einer cineastischen Reflexion über narrative Strukturen der Vergangenheit entfalten die ausgewählten Filme ein Kaleidoskop historischer Diskurse und deren Implikationen für die Gegenwart. Die Erzählungen laden ein, sich mit den komplexen Dynamiken von Erinnerung, Identität und kollektiver Zugehörigkeit zu beschäftigen. Sie werfen einen nachdenklichen Blick auf die Bedeutung von Erinnerungen für das individuelle und kollektive Bewusstsein und schaffen Raum für persönliche und gesellschaftliche Auseinandersetzungen. Die Filme beleuchten die Nuancen der Migration und der Erinnerung an verlorene Utopien (City of Poets) und rücken stille Zeugen harter Lebensrealitäten ins Zentrum (Worker's Wings). In einer finnischen Stadt wird das Erbe eines sowjetischen Denkmals neu bewertet (Forgetting Lenin), während eine eindringliche Untersuchung der kulturellen Brüche in Jugoslawien eine tiefgehende Reflexion über Spannungen zwischen individueller Erinnerung und politischer Narration liefert (Some Memories). Durch sein persönliches Archiv erzählt ein Soldat, der keiner sein wollte, von Flucht und Migration (Exit Through the Cuckoo's Nest). Innovative filmische Techniken erwecken in fünf Kurzfilmen die Echos der Geschichte zum Leben, bieten neue Zugänge zu Archiven oder funktionieren gar selbst als eins.
Forgetting Lenin
Inka Achte, Einari Paakkanen
FI 2024, 6 min, OmeU
Exit Through the Cuckoo's Nest
Nikola Ilić
CH 2024, 19 min, OmeU
Workers' Wings
Ilir Hasanaj
XK 2024, 19 min, OmeU
Some Memories
Lotte Schreiber
AT 2024, 10 min, OmeU
City Of Poets
Sara Rajaei
NL 2024, 21 min, OmeU